Artykuły

Rock-Lady und Opernstar

Ein Gastspiel des Stadttheaters von Danzig in der polnischen Hauptstadt Warschau, anlässlich des 60jährigen Theaterbestehens

(Warschau, 9. Juni 2010) Das Gastspiel des Stadttheaters von Danzig in der polnischen Hauptstadt Warschau, anlässlich des 60jährigen Theaterbestehens, bestand aus zwei Veranstaltungen. Aus einem Ballett, einem Modern-Dance-Abend, bei dem die Geschichte von Romeo und Julia mit Musik von Bach bis Glass nacherzählt wird, als Liebesgeschichte zwischen einer Irakerin und einen spanischen Soldaten der internationalen Friedenstruppen, und der "Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss. Eine Aufführung, zu der das Theater Danzig Journalisten aus ganz Europa eingeladen hatte, um auf seine Qualität aufmerksam zu machen. Eine gute Entscheidung, denn bis auf die deutsche Aussprache, die arg zu wünschen übrig liess, wurde eine witzige, geistreiche und extrem gefühlvolle Inszenierung geboten, die man ruhig auch im Westen als Gastspiel zeigen sollte.

Regisseur Marek Weiss, verheiratet mit der Choreographin Izadory Weiss, siedelte den ersten Akt der Strausschen Oper in einem Saal eines reichen Mannes an. Die Handlung ist in die unsere Gegenwart verlegt worden. Nach dem Willen eines Millionärs sollen eine sexlüsterne Rock-Lady und ein Opernstar zusammen auftreten. Um das zunächst unüberbrückbare Problem der Unvereinbarkeit beider musikalischer Genres, Rock und dramatische Oper, auf einen Nenner zu bringen, einigt man sich auf eine Nervenheilanstalt, in der Ernstes und Unernstes problemlos aufeinander treffen können. Das ist sicherlich keine neue Idee, funktioniert aber hervorragend. Weiss bietet Regietheater auf eine intelligente Weise. Und: Er bietet grosse Gefühle.

Die Inszenierung fasziniert aber vor allem durch die schauspielerischen und sängerischen Gaben ihrer Protagonisten.

Die Kanadierin Ariana Chris interpretiert die Rolle des Komponisten. Ein temperamentvoller jugendlich dramatischer Sopran, perfekt für Hosenrollen. Eine Sängerin, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte. Mit einer frischen Bühnenpräsenz und einem ungemein jugendlichen Charme. Katarzyna Holysz ist eine gut aussehende Primadonna, die ein wenig arrogant auftritt, später aber, im zweiten Akt, ganz in der Rolle einer Geistesgestörten aufgehört, die sich als Ariadne fühlt und auf ihren Geliebten wartet. Sie ist sicherlich ein stimmgewaltiger dramatischer Sopran und ideal für diese Besetzung. Zusammen mit Patrick Bladek als Bacchus/Theseus bildet sie ein überzeugendes Paar, das im zweiten Akt ein Duo präsentiert, das für Ovationen sorgte. Allerdings nicht wegen der stimmlichen Perfektion, ganz zu schweigen von der deutschen Ausprache, sondern wegen der ergreigenden Mischung aus Stimme, Gestik und Schauspiel. Was an stimmlicher Perfektion fehlte wurde bei dieser Aufführung durch die überzeugende Darstellung wettgemacht.

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